Trainingslager in Cattolica

logo
Trainingslager in Cattolica

Trainingslager in Cattolica v. 29.04. - 05.06.17

Nachdem wir die letzten Jahre unser Trainingslager in Limone am Gardasee abgehalten hatten, sollte dieses Jahr etwas Anderes her…..

Durch unseren Fuzzy wurde ein Trainingslager im typischen Frühjahrs-Rennrad-Gebiet in Cattolica organisiert. Das dortige Hotel „Queen Mary“ hat sich auf die vorsaisonalen Radsportler spezialisiert und hat gleichzeitig günstige Preise angeboten.

Teilnehmer:

Alexander Stefko, Max Bernhard, Rainer Bechtold, Ronald Ebert, Armin Probst, Peter Lobsch, Dietmar und Sabine Eder, Stefan Günthert, Sigrid und Martin Liero

 

Nachdem wir uns am Freitag alle zum Verladen der Räder beim Fuzzy getroffen hatten, trafen wir uns am Samstag, 29.04. um 05.00 Uhr beim LIDL-Parkplatz und starteten pünktlich in Richtung „Bella Italia“.

Am Brenner herrschte „Winter-Wonderland“. Es lag 20 bis 30 cm Schnee. Man hatte eher das Gefühl zum Skifahren zu fahren, als in ein Rennrad-Trainingslager. Die sonstige Fahrt war, bis auf einen Stau an einer Baustelle kurz vor Klausen, problemlos. Wir kamen gegen 15.15 Uhr nach ca. 9 Stunden Fahrtzeit in Cattolica an.

Nach dem Einchecken im „Queen Mary“ wurde uns unser, vom Hotel organisierter, Tourguide vorgestellt. Zu unserer Überraschung war unser Guide weiblich. Vor uns stand „MICOL“. Eine etwa 1,55 cm, schlanke, ca. 40-jährige Italienerin mit 3mm Kurzhaarfrisur und muskulösen Beinen. Auf Nachfrage erwähnte sie, dass sie etwa 22.000 Rennradkilometer im Jahr zurücklegt. Die Fronten waren erstmal geklärt.

 

Sonntag: 30.04.2017; Panoramica Tour, 92 km; 1300 hm

Micol führte uns erstklassig in moderatem Tempo und zeigte uns nebenbei die schönsten Plätze und Sehenswürdigkeiten der Strecke, welche man ohne Guide nicht ohne weiteres finden würde.

Auf der ersten 5 km langen Auffahrt kamen wir an einem stehen gebliebenen Pick-up-Truck vorbei. Eine blonde Frau versuchte krampfhaft den Truck anzuschieben, währen ihr Mann am Steuer saß. Der TSV Altenberg aus Deutschland zeigte hier, dass Radfahrer mit Radschuhen auch Trucks anschieben können. Gemeinsam konnten wir den beiden helfen. Jeden Tag eine gute Tat…..

Wir wunderten uns über die kurze Kaffeepause an einer Waschstraße!!!!??? Lt. Micol war es aber die einzige offene Bar auf dieser Strecke. Wir tranken unseren Espresso mit Blick auf saubere Autos…..öfter mal was Neues.

Die Panoramica war dann sehr schön mit O-Ton Micol: „very nice views to the sea“.

Um 14.15 Uhr waren wir wieder im Hotel. Es gab gleich ein 3-Gänge Menü für die hungrigen Trainingsrückkehrer. Nach einer kurzen Rumpfeinheit am Pool ließen wir den ersten Tag ausklingen.

 

Montag, 01.05.; Tour nach Urbino; 100 km; 1400 hm

Wir haben schönstes Frühlingswetter bei 20 Grad. Die Stimmung ist top. Mit fröhlichem Gesang „Volare“ gings aus Cattolica raus.

Bereits nach wenigen Kilometern rutschte beim Ronny die Sattelstütze in den Rahmen und er saß „auf dem Boden“. Kurz vor der Tour hat er seine Sitzhöhe noch eingestellt und dabei das Gewinde an einer Schraube zerstört. Zum Glück passte eine Schraube von Stefans Rad so ungefähr, mit der es dann einigermaßen funktionierte.

Bei der etwa 7 km langen Auffahrt fuhr Jeder sein eigenes Tempo. Hier streikte der Umwerfer an Sigis Rad. Sie konnte nicht mehr auf das kleine Blatt schalten und musste den Anstieg auf dem Mittleren durchdrücken. Nach einem weiteren kurzen Defektstopp und einem dezenten Anschiss: „Du drehst dich nie um!!!!“, gings dann weiter nach Urbino. Dort kehrten wie auf einen Cappuccino ein und wurden von Micol noch zu einer kurzen Sightseeing-Runde vor die dortige Universität geführt.

Die Rückfahrt zum Hotel war ohne besondere Vorkommnisse. Es gab dort wie immer ein 3-Gänge-Menü.

 

Dienstag, 02.05.; Tour nach San Marino; 85 km; 1400 hm.

Alex legt den ersten Ruhetag ein und macht einen Porsche-Cabrio-Ausflug mit der Bine als Beifahrerin.

Unser Tourguide Micol fährt heute im Altenberg-Trikot. Wegen ihrer hervorragenden Führung wurde ihr das Trikot am Montag beim Essen geschenkt. Zufälligerweise hatte die Sigi ein neues Trikot in Damengröße „S“ dabei. Die Micol hat sich sehr darüber gefreut.

Die Tour verlief landschaftlich sehr schön mit einigen steileren Rampen bis San Marino. Dort kehrten wir in einem Straßencafe ein. Einem übereifrigen San marinesischem-Zebrastreifenwächter oder auch Präsidente (First Class) della SanMarino-Policia della Municipale della Blumentopf missfiel jedoch, dass wir ein paar Stühle vom schattigen Cafe, etwa einen Meter auf den Gehweg in die Sonne stellten. Dienstbeflissen schritt der Ordnungshüter ein. Mit etwas Gänsehaut tranken wir unseren Kaffee dann halt im Schatten und fuhren dann weiter. Wir kamen um 14.30 Uhr wieder am Hotel an.

Die Sattelstütze vom Ronny rutschte wieder/immer noch. Ein Bike-Shop in Cattolica konnte helfen und jagte eine längere Gewindeschraube durch den Halter. Die Sitzposition vom Ronny änderte sich schlagartig von Kinderrad 24 Zoll in eine aerodynamische Racerposition a la Tony Martin. Alles wieder gut….

Nach einem weiteren 3-Gänge Menü folgte noch eine kurze Rumpfeinheit am Whirlpool.

 

Mittwoch, 03.05. (Ruhetag)

Jeder nach seiner Fasson…….

Max, Ronny, Armin und Stefan verzichteten auf den Ruhetag und fuhren zum „Cippo“ mit 110 km und 2000 hm. Alex und Peter fuhren eine Erholungsrunde zur Panoramica mit 55 km und 800 hm. Der Rest verbrachte den Tag mit diversen Ausflügen bzw. Chillen am Whirlpool.

Beim Abendessen wurden wir von unserem Hotel mit einer TSV-Altenberg-Torte überrascht. Die Torte war mit einem Foto einer Ausfahrt und TSV-Logo dekoriert. Das Foto bestand jedoch aus Zuckerguß und war optisch echt ein Hingucker.

 

Donnerstag, 04.05.; Tour nach St.Angelo; 100 km, 1250 hm.

Peter und Alex legten einen Ruhetag ein.

Beim Frühstück erst mal ein Motivationsbegrenzer in Form von Regen. Glücklicherweise hörte der Regen kurz vor der geplanten Abfahrtszeit auf. Die Sonne strahlte wieder.

Die Tour verlief in schönster Emilia Romagna Landschaft mit welligem Profil. Nach übereinstimmender Meinung die schönste Tour des Trainingslagers.

Auf der Rückfahrt ca. 10 km vor Cattolica, krachte und schepperte es. In einem Kreisverkehr lag Split. Das Vorderrad von Max rutschte weg und er konnte den Sturz nicht mehr verhindern. Glücklicherweise hielten sich die Blessuren in Grenzen. Das Knie blutig, die Hüfte und der Arm aufgeschürft. Zum Glück nicht mehr. Mit etwas verschrammten Rad und zerrissener Hose konnte Max die Fahrt und auch das restliche Trainingslager fortsetzen.

Kaum waren wieder am Hotel angekommen, fing es wieder an zu regnen. Auf der ganzen Tour war Sonnenschein. Der Wettergott meinte es gut mit uns.

 

Freitag, 05.05. Tour nach San Leo; 110 km, 1800 hm

Wieder eine landschaftlich sehr schöne Tour gespickt mit Höhenmetern. Die Auffahrt zum höchsten Punkt der Tour auf 1006 m ü.d.M. fuhr wieder Jeder in seinem Tempo.

Auf der Abfahrt verpassten die Sigi und der Max einen Abzweig und legten eine ungeplante Zusatzrunde ein. Sie mussten wieder zurück und den Anstieg wieder hoch. Ihre Tour hatte deshalb 2000 hm…

Mittags kehrten wir in einem extra für uns geöffneten Restaurant bei selbstgemachten „Tagliatelle Ragout“ und italienischem Bier aus Karaffen ein. Das übliche 3-Gänge-Menü des Hotels musste an diesem Tag zeitbedingt ausfallen.

Es folgte eine 30 km lange Abfahrt in Richtung Cattolica.

Wieder am Hotel angekommen wurden wir von Micol mit einem Grinsen mit „Group fast & furios“ betitelt…

Der Tag wurde mit „aktiver Regeneration“ auf der Sonnenterrasse beendet.

 

Samstag, 06.05. Rückreise

Aufgrund mehrerer Staus auf der Autobahn verlängerte sich die Rückreise um etwa 2,5 Stunden. Wir kamen gegen 18.00 Uhr wieder in Oberasbach an.

Fazit:

Das Hotel „Queen Mary“ ließ keine Wünsche offen. Der Ein- oder Andere hatte aufgrund des guten Essens evtl. sogar mehr Gewicht als vorher auf der Waage.

Die schöne hügelige Landschaft der Emilia Romagna und das Frühlingswetter in Italien taten ihr Übriges. Nur der „Bauhof“ in und um Cattolica müsste mal wieder an den Straßenbelag ran…..

Das erstmals im Rennradrevier am „Teutonengrill“ durchgeführte Trainingslager war ein voller Erfolg. Erste Stimmen für eine Wiederholung kamen auf……evtl. Frühjahr 2018.

 

Martin Liero