Geschichte der Leichtathletikabteilung

Die Leichtathletikabteilung wurde 1965 von Eduard Gerhäuser ins Leben gerufen, und erwarb sich in kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf in Bezug auf ihre Nachwuchsarbeit. Auf der damals neu erbauten Bahn im Hans Reif Sportzentrum wurden viele gutbesuchte Wettkämpfe durchgeführt und in den Jugend- und Schülerklassen konnten auf bayerischer Ebene beachtliche Erfolge erzielt werden.

Als Eduard Gerhäuser 1972 den TSV in Richtung LAC Quelle verließ, bedeutete dies einen tiefen Einschnitt in der Entwicklung der Abteilung. Kurzzeitig übernahm Knuth Schwandt das Amt des Abteilungsleiters, legte es aber bereits nach 1 ½ Jahren aus beruflichen Gründen wieder nieder. 

Um den Fortbestand der Abteilung zu sichern, erklärte sich der ehemalige Aktive Hermann Rottler bereit, die Führung zu übernehmen. Da er zu dieser Zeit auch Spieler der Ersten Fußballmannschaft des TSV war und der Abteilung keine weiteren Trainer und Übungsleiter zur Verfügung standen, konnte die Trainings- und Wettkampfarbeit nur mühsam aufrecht erhalten werden.

Bis 1979 war die Abteilung ein reines Familienunternehmen des Ehepaares Rottler, das zwischenzeitlich eine Übungsleiterausbildung absolviert hatte. Unterstützt wurden beide von Ursula Troßmann, der Zwillingsschwester von Frau Rottler. Beide gehörten während ihrer aktiven Zeit in der Jugendklasse zu den besten Leichtathletinnen im Bezirk. Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten bevölkerten in all den Jahren ganze Heerscharen von Kindern und Jugendlichen Trainingsplätze und Hallen und vereinzelt gelangen immer wieder schöne Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene. Nun gelang es der Abteilung auch neue Übungsleiter zu gewinnen, was eine bessere Aufteilung der Trainingsgruppen ermöglichte und schnell zu deutlichen Leistungssteigerungen führte. Auch eine Gruppe für Seniorensport wurde unter der Leitung von Josef Wegele aufgebaut.

Ab 1985 sprach man auch überregional wieder von Altenberger Athleten. Stellvertretend seien hier Axel Schulz als sechster der Süddeutschen Jugendmeisterschaften über 110 m Hürden, Martin Huber als Bayerischer Schülermeister im Kugelstoß, Jana Wiske, die dritte der Bayerischen Schülermeisterschaften im Hochsprung und die Fünfkampfmannschaft der männlichen Jugend B genannt, die es in der Besetzung Martin Huber, Michael Huber, Bernd Roßbach, Holger Sedlmeier und Markus Schorer bis zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften brachten.

Bereits zu dieser Zeit zeichnete sich ab, dass die Trainings und Wettkampfanlagen im Hans-Reif-Sportzentrum den Anforderungen der modernen Leichtathletik nicht mehr genügten und die jungen Talente unter diesen Bedingungen nicht zu halten sein würden. 

1987 wurde die Abteilung erstmals mit einem Antrag auf Modernisierung im Rathaus vorstellig und es begann ein acht Jahre währendes Auf und Ab im Wechselbad der Gefühle.

Bis Mitte '91 folgten auf immer neue Zusagen und Versprechungen bezüglich der Neugestaltung der Anlagen immer neue Verzögerungen und Enttäuschungen.

Als dann im Sommer 1991 im Belag der Aschenbahn Dioxin festgestellt wurde, mussten alle Planungen wieder über den Haufen geworfen werden und das Sportzentrum wurde gesperrt.

Trotz dieser misslichen Umstände, waren auch während dieser Zeit herausragende sportliche Erfolge zu vermelden. Speziell die Schülerinnen machten von sich reden, und hatten in Nikola Weiss ihre überragende Aktive. Ihre Bezirksmeister- und Bayerischen Meistertitel hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Auch Sylvia Fischer, mit einem zweiten Platz bei den Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften und der Teilnahme an den "Deutschen" muß hier erwähnt werden.

Ausschlaggebend für diese Erfolge war vor allem die Tatsache, dass es der Abteilung immer wieder gelang, junge Aktive dazu zu bewegen, eine Übungsleiterausbildung zu absolvieren und sich dann in der Nachwuchsarbeit zu engagieren. Zwischenzeitlich waren in der Abteilung neun ausgebildete Übungsleiter tätig, die mit viel persönlichem Einsatz versuchten, die schwierigen äußeren Bedingungen zu überbrücken.

Trotzdem verlor die Abteilung 1992 immer mehr ihrer Talente. Es konnte inzwischen nur noch auf der Anlage am Gymnasium trainiert werden und die dadurch bedingten Einschränkungen in Bezug auf Geräte, Anlagen und Trainingszeiten waren kaum zu überwinden. Die Abteilung war ohne Heimat, konnte sich nicht weiterentwickeln und drohte völlig auseinanderzubrechen. Mit vielen Aktionen außerhalb des sportlichen Bereiches, wie Ausflügen, Grillabenden, Skilager usw. wurde deshalb versucht das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Es gelang sogar, mit der "Altenberger Schülerolympiade" einen eigenen Wettkampf ins Leben zu rufen. Dieser musste zwar auf fremdem Gelände in Zirndorf ausgerichtet werden, erfreute sich aber bald überregionaler Beliebtheit. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass Organisation, Stimmung und Auszeichnungen höchsten Ansprüchen genügten. 

Bei der Durchführung dieser Veranstaltungen zeichnete sich die 1992 aus lauter sportbegeisterten "Leichtathletikeltern" gegründete Kampfrichtergruppe genauso aus wie der Abteilungskassier Wolfgang Engel, der bereits seit einiger Zeit die Abteilungsfinanzen zusammenhielt.

Die gesamte Abteilung kämpfte währenddessen unermüdlich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für eine vernünftige Lösung des Problems Sportzentrum. 

Mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks, der es dem Abteilungsleiter ermöglichte sein Anliegen in der Sendung "Jetzt red I" vorzutragen, erreichte man schließlich die Zusage der Bayerischen Staatsregierung, die Sanierung der Oberasbacher Anlage als Pilotprojekt für ganz Bayern zu unterstützen.

1994 wurde dann mit dem Bau begonnen und im Sommer '95 erfolgte die feierliche Einweihung.

Die Stadtväter hatten mit ihrer Bereitschaft, ihre jeweiligen Entscheidungen bezüglich der Ausgestaltung sowie der Anschaffung von Geräten, mit den sportlich Verantwortlichen abzustimmen, viele Sympathien innerhalb der Abteilung zurückgewonnen, zumal im Zweifelsfalle das Sinnvolle dem Billigen vorgezogen wurde. Dadurch gehört, wie sich zwischenzeitlich gezeigt hat, die geschaffene Anlage in Bezug auf Gestaltung und Ausstattung zum Besten was die Region zu bieten hat. 

Das wird auch dadurch belegt, dass inzwischen der TSV Altenberg von allen Vereinen im Bezirk die meisten Wettkämpfe ausrichtet. Einen besonderen Höhepunkt in der Saison stellen dabei die Nordbayerischen Mehrkampfmeisterschaften dar, die regelmäßig in Oberasbach ausgetragen werden.

Auch die enorme Entwicklung der sportlichen Leistungen im Nachwuchsbereich, ließ erkennen, dass die Investition der Stadt auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Spitzenergebnisse auf bayerischem Niveau waren keine Seltenheit mehr. So errang 2000 Steffen Ewinger im Block Sprint/Sprung den dritten Platz auf den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften - die bis heute beste Platzierung für den TSV.

Leider konnte das so enorm hohe Niveau nicht lange gehalten werden, sodass zumindest positive Einzelergebnisse auf sich aufmerksam machten. Auf dem Gebiet der Übungsleiter ist jedoch zu vermerken, dass erwähnenswert viele junge Menschen (bis zu vier Übungsleiter pro Gruppe) aktiv sind. Hoffentlich wird sich dies in Zukunft auch in den Resultaten niederschlagen. Die Voraussetzungen sind bei diesem Verein jedenfalls gegeben.