Weinzierlein - Steinbach

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Eveline Steeger
Weinzierlein - Steinbach

26.01.2019: Monatswanderung
Von Wintersdorf nach Steinbach

Das Wetter am heutigen Wandertag zeigte sich von der unfreundlichen Seite. Schon am üblichen Treffpunkt an der Jahnstraße mussten wir die Regenschirme aufspannen. Zwar lag noch überall reichlich Schnee, aber der Regen führte zu stark vereisten Wegen.

Dennoch machten sich an die 25 Wanderer auf den Weg in Richtung Wintersdorf/ Weinzierlein, wo wir am Wanderparkplatz unsere Autos abstellten und den Weg in Richtung Steinbach einschlugen. Gleich zu Anfang gings über die Eis überzogene Fußgängerbrücke an der Bibert.

Wir folgten dem Fußweg entlang dem Klingengraben mit einer Kette von Fischweihern. Üppige Büschel von Binsen überdauern den Winter in den meist abgelassenen Tümpeln. So manche Kopfweide schimmert trotz der Kälte zartgelb und ist schon wieder auf bessere Zeiten vorbereitet.

Schon bald tauchte vor uns das verschneite Landgut Pleikershof auf, heute eingemeindet in Cadolzburg. Der Ort war bereits vor der Gründung des Erzbistums Bamberg bekannt, also um das Jahr 1000. Lang und wechselvoll ist die Geschichte, der von Äckern und Wald umgebenen Ansiedlung. Überregional bekannt wurde das Gut Pleikershof als „Streicherhof“. In der NS-Zeit erwarb der fränkische Gauleiter Streicher das Anwesen, ließ die alten Gebäude abreißen und durch einen modernen Dreiflügelhof in „Heimatschutzarchitektur“ errichten. 1940 fiel Streicher unter anderem wegen Korruption in Ungnade, wurde seiner politischen Ämter enthoben und auf sein Landgut verbannt.

               Wir erreichten die Hauptstraße von Pleikershof, die am Gut vorbei, auf direktem Weg nach Steinbach führt. Noch ein kurzes windiges Stück Weg auf der Straße und wir gelangten über die „Seeleite“ ans Gasthaus „Zum Wiesental“. Auf halbem Weg zum Wirtshaus überquert man in der „Seeleite“ das Steinbacher Bächl. Es gab dem Dorf seinen Namen und war bereits im Mittelalter im Besitz der Nürnberger Burggrafen mit dem Namen Steinbach bekannt.

Die gemütliche Gaststube empfing uns durchnässte Wanderer mit angenehmer Wärme und auch für das leibliche Wohl wurde rasch und gut gesorgt. Im Bewirten von Gästen hat man hier Übung seit 1887, denn das Haus wird in der 5. Generation von der Familie Zimmermann betrieben.

Gut aufgewärmt verließen wir das gastliche Haus und machten uns in genau umgekehrter Richtung auf den Heimweg. Der Regen und eisglatte Wege hatten unseren Wanderführer Gerhard zur Abkürzung unserer Route bewogen. So haben wir diesmal nur ca. 8-9 Km zurückgelegt, waren aber dafür bei widrigen Wetterverhältnissen unterwegs. Denn antike Philosophen ebenso, wie moderne Hirnforscher

behaupten: Wer geht, sieht mehr und soll auch länger leben. Wir Wanderer vom TSV- Altenberg hoffen, dass sie recht haben.

Wie stets gilt unser Dank den „Probewanderern“ Gerhard und Klaus.

Eure Monika Bartel