Monatswanderung Juni 2025

Los ging es durch ein kleines Waldstück, wir überquerten den Fischbach und erreichten eine große Freifläche, die sogenannte Russenwiese. Der Name geht auf ein russisches Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg zurück. Auch war hier später ein großes Zeltlager für die Unterbringung der Besucher der Reichsparteitage. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier ein Arbeitserziehungslager der Gestapo. Hier lebten bis zu 2000 Kriegsgefangene/Zwangsarbeiter unter schrecklichen Bedingungen. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Nur eine ruhige Waldwiese lag vor uns.
Kurz danach erreichten wir den nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestauten idyllischen Holzweiher und eine ehemalige Außenstelle des Nürnberger Gefängnisses. Diese wurde 1952 eingerichtet und bis Anfang der siebziger Jahre betrieben. Hier arbeiteten Gefangene tagsüber auf einem Gutshof mit Stallungen in der Land- und Forstwirtschaft, u. a. in einer Baumschule, der Viehzucht und an den Fischweihern. Am Abend wurden die Gefangenen wieder ins Gefängnis in der Fürther Str. zurückgebracht. Das Gelände ist nicht begehbar und wird heute von den Bayrischen Staatsforsten genutzt.
Weiter über einen schönen Waldweg ging es zum Hutgraben mit einem schönen Auwald. Nach einer kurzen Rast verlief unser Weg über den Dutzendteich zur Gaststätte Heidekrug in Zerzabelshof. Wir saßen unter großen Lindenbäumen und auf der Speisekarte war für jeden etwas dabei.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz legten wir noch am Dutzendteich eine kleine Pause ein. Der Name geht auf einen Bankier aus Prag, Herdegen Valzner, zurück, der Anfang des 15. Jahrhunderts die damaligen Weiher kaufte. Sie dienten ihm zur Wasserversorgung eines Eisenhammers.
Danach waren es nur noch wenige Schritte bis zurück zum Parklatz. Trotz der hohen Temperaturen war es eine gemütliche und entspannte Wanderung in einem für viele unbekannten Stadtteil.
Viele Grüße
Klaus